INDIEN

 

 

1.12.04

der tag der abfahrt ist natürlich zu schnell gekommen. es sind noch einige dinge zu erledigen und die zeit wird knapp. aber es kann uns ja egal sein, da wir noch 7 monate zeit haben.

am vormittag grosse abschiedszeremonien: ferhat ay kam mit seinem onkel und gab uns noch wertvolle tipps für die türkei mit auf die reise. sein cousin ist bei der türkischen armee ein hoher offizier und sollte von uns besucht werden, wenn es sich ausgeht. herr sagorz peppi, viel gestresster installateurmeister aus dem lavanttal, nahm sich die zeit und brachte uns noch kernöl und schnaps mit. da kann ja nichts mehr schief gehen!

endlich um 16.oo war es soweit, nachdem wir hannibal gewogen haben (10380 kg) und uns von der familie verabschiedeten, starteten wir los! über lavamünd (an der grenze nur grosse augen und weit offener mund des slowenischen zöllners) ging es durch bis an die kroatische grenze.

1. reparatur: rückfahrscheinwerfer bekam kriechstrom und leuchtete andauernd. es wird repariert, wenn es einmal trockener wird. bis dahin fahren wir nur vorwärts, nie rückwärts ;-).

2.12.04

um 10.00 passierten wir ruckzuck ohne fragerei die grenze. mit 80 km/h fuhren wir durchwegs autobahn durch kroatien. dafür bezahlten wir 30 euro maut

.hier müsste man landwirt sein, acker so weit das auge reicht und alles eben. vor der serbischen grenze war 3km lkw-stau, blinker raus und "habidiehre". an der grenze war alles unproblematisch und sie winkten uns noch nach. das thermometer stieg heute schon auf 18,5°C. hier braucht man nicht schnell fahren, die polizei steht an jeder ecke.

die autoput mitten durch belgrad ist ein must, da geht es so richtig rund. sogar eine ziegenherde mit hirten war am grünstreifen zu finden. er ging mit ihnen wenigstens in die richtige richtung, also kein geisterhirte! heute nächtigen wir bei der OMV 50 km vor nis in serbien.

 

3.12.04

heute sind wir den ganzen tag nur gefahren. wir bezahlten in serbien insgesamt 62 euro maut. da soll sich noch jemand über die österreichisch maut aufregen. es gibt sehr viele rohbauten, aber neben der strasse die blanke armut. das letzte stück war bundesstrasse, die durch eine irrsinnig schmale schlucht und durch unbeleuchtete aus dem fels geschlagene tunnels führte. die voll wilde strasse - transitstrecke für die lkws.

die grenze zu bulgarien haben wir in 5 min passiert. rübenacker rund um sofia, an jeder kreuzung polizei (hier gibt es keine arbeitslosen) und dann die autobahn. eine freude für jeden brummi-fahrer, lkw dürfen 100 km/h fahren. mit 2 türkischen lkws fuhren wir die strecke im konvoi mit 110 km/h schön kamott dahin. vignette für 1 woche bulgarien kostete uns 25 euro.

nachdem wir den ganzen tag unterwegs waren, erreichten wir um 21.00 die türkische grenze, der diesel kostet duty free 0,53 €. bisher die aufwendigste grenze, wir mussten 5 schalter passieren. dauerte nicht allzu lange! total müde fuhren wir zum nächsten parkplatz, wo wir heute campen.

 

4.12.04

wir wurden durch lkw-lärm früh geweckt. passte ganz gut, da wir sowieso einige kilometer für heute eingeplant hatten. es war 9 km lkw-stau richtung bulgarien.

die autobahn nach istanbul ging eintönig dahin, dafür fuhren wir gleich eine der ersten ausfahrten in istanbul ab. verena wollte auf die D 100 (autostrasse), um über die alte bosporusbrücke nach asien zu gelangen. aber diese vorhaben ging voll in die hose, wir standen mitten in old istanbul (glauben wir zumindest), wo hannibal das größte auto war. nach langen umherirren in diesen wirrwarr, fanden wir endlich wieder eine autobahnauffahrt. leider fuhren wir dann genau über die neuere brücke. istanbul ist riesig, ca. 14 millionen einwohner.

weiter ging es richtung ankara, immer der dreispurigen autobahn entlang (maut nicht teuer). kurz vor bolu gab es eine umleitung über eine passhöhe. die lkw-fahrer inklusive wolfi im höhenrausch brausten, sich gegenseitig überholend, über diesen berg. viele serpentinen, neben der strasse lag schnee und das alles im dunkeln. wir fuhren noch bis 18.30 und nun sind wir das letzte mal auf einer autobahnraststation, die hier übrigens riiiesig sind.

 

5.12.04

wir sind den ganzen tag nur gefahren und haben uns gewundert, wie groß die türkei ist.

 

6.12.04

bei schönstem wetter (herrlicher sonnenschein) sind wir um 9.00 losgefahren. dass diese strecke so gebirgig ist, haben wir uns nicht gedacht. bergauf, bergab - so ging es den ganzen tag dahin. auf 2.200m höhe haben wir gemeint, dass wir nun den höchsten punkt erreicht hätten. alles war dicht verschneit.

die temperatur sank am nachmittag von -3°C auf -14°C und abends, als wir den pass mit 2.300m befuhren, auf -23°C. die strasse war total vereist, z.t. dichter nebel. ich kam mir vor wie im film "the day after tomorrow". alles war eingeeist. unser hannibal sah wie ein grosser eiswürfel aus. die lkws, die nicht mehr anspringen wollten, machten die türken feuer unter dem arsch, d.h. sie machen feuer unter dem tank, damit der parafinierte diesel (zu kalter diesel fliesst sehr schlecht und kommt nicht mehr durch den filter, so verstopft dieser) wieder warm wird und der lkw wieder fährt.

wir freuten uns, im halbwegs warmen hannibal zu sitzen. doch die freude währte nicht lange. als wolfi auf den anderen dieseltank umschaltete, war dieser auch parafiniert, obwohl es winterdiesel aus österreich war. genauso wie die türken ging nun wolfi mit der lötlampe auf die dieselfilter los. irgendwie und mit mehrmaligen erwärmen kamen wir das letzte stück den berg hinauf. eigentlich wollten wir diesen temperaturen entkommen und heute noch so weit wie möglich fahren. da aber unser diesel probleme bereitete, erreichten wir mit standgas die nächste tankstelle. nun ist es 22.30, es hat -22°C, unsere heizung will nicht, selbst für sie ist der diesel zu kalt. wolfi hat sie in dieser arschkälte (wisst ihr, wie kalt sich -22°C bei wind anfühlt) zum laufen gebracht, nachdem die dieselleitung entlüftet und benzin zum tank gegeben wurde. nun hoffen wir, dass sie die nacht durchlaufen wird. hier auf dieser tankstelle stehen einige lkws, die das gleiche problem haben. jetzt gehen wir völlig fertig ins bett

7.12.04

DAS WAR EINE NACHT! um 2.00 uhr wurde wolfi munter, weil es so kalt war. die heizung ist ausgefallen, er hat diesel und petrolium nachgetankt, sie lief dann bis in den morgen durch. am morgen die nächste überraschung, unser wasser war eingefroren und taute erst im laufe des tages wieder auf. hannibal wollte nicht so recht anspringen, es dauert ziemlich lange, bis er wieder rundlief. viel kälter kann es in sibirien auch nicht sein. wir sind auch draufgekommen, dass wir mit hannibal keinen winterurlaub machen werden. weiter ging es ostwärts auf vollvereister strasse, z.t. 15cm eis auf der fahrbahn, die man nur teilweise sah.

um ca. 13.00 erreichten wir die türkisch-iranische grenze. für die ausreise und einreise brauchten wir ca.1,5 std. alle nett und freundlich. an der grenze trafen wir die ersten travellers mit toyota-pick up. gemeinsam machten wir uns auf die suche nach einem versicherungsbüro, um die für den iran benötigte autoversicherung abschliessen zu können. das dauerte ca. 3 std. danach fuhren wir wieder in unterschiedliche richtungen weiter. für uns ging es weiter richtung teheran, so schnell wie möglich ins warme. erste tankstelle, blinker raus. 3,30 € für 200 liter diesel. wir gingen ins danebenliegende restaurant, wo wir je 2 grillspiesse mit einen berg fladenbrot, einer flasche mineral und 2 tee konsumierten. es kostete uns satte 4€, mehr als das tanken. gute nacht!

 

8.12.04

um 9.00 wachten wir auf. nach dem frühstück machte verena innen alles sauber, wolfi kümmerte sich draussen um hannibal. der abfluss war zugefroren! dieser wurde fachmännisch mit der lötlampe erwärmt. nach 3.200 km fehlten hannibal 2 liter öl, keine ahnung, wo er die verbraucht hat. wolfi hat vor 2 tagen kontrolliert, da war alles ok. nachdem wir noch mal tanken waren (sie wollten uns erst keinen diesel geben da wir gestern schon hier waren, erhielten aber dann doch 90 liter. komisch, dass in einem land, welches in öl schwimmt, der diesel knapp ist.) fuhren wir richtung tabriz. an mehreren tankstellen gab es keinen diesel! die strassen sind in sehr guten zustand. um ca. 17.30 (nun haben wir die uhren schon insgesamt 2.5 std. vorgestellt) suchten wir einen übernachtungsplatz. es ist unmöglich zu fahren, da die meisten autos ohne licht unterwegs sind und die anderen ohne licht zu überholen probieren. jetzt stehen wir neben einem bauernhof am rande einer grossen stadt.

 

 

 

9.12.04

um 6.00 klopfte es am auto und es stand ein polizist mit einem privaten davor. sie fragten, was wir denn da tuen und dass es so gefährlich ist, hier in der freien gegend zu parken. nachdem wir sie überzeugten, dass es kein problemund auch nicht gefährlich sei, da wir ja neben einem bauernhof stehen, zogen sie wieder ab. 8.30 wieder ein klopfen, diesmal 3 männer in zivil (sittenwächter?) mit funkgeräten. sie haben uns von der strasse aus gesehen und fanden es als ein problem, dass wir hier standen. wir vereinbarten in einer stunde weg zu sein.

zuerst auf die hauptstrasse und dann ging es auf die autobahn nach teheran. vorbei an vielen lehmdörfern und ziemlich viel landschaft. dazwischen immer wieder riesige hallen (firmen, industriebetriebe) von mauern oder zäunen umgeben und mit wachtürmen versehen, wovor die bloss angst haben?

am besten ausgestattet ist die polizei. die haben nigelnagelneue 240 E-klasse mercedes. der restliche fahrzeugbestand des irans ist alt bis uralt. am abend erreichten wir teheran, natürlich war es wieder dunkel geworden und wir hatten keine einzige möglichkeit gefunden, um über nacht stehen zu bleiben. es ging über die stadtautobahn bis fast ins zentrum hinein. lkws fuhren schon lange keine mehr, denn für sie galt fahrverbot.auf einmal ein lichtermeer auf der linken seite, es war das mausoleum vom ayatholla khomeini, angeblich ist es das grösste islamische bauwerk. auf der gegenüberliegenden seite war ein parkplatz, den wir ansteuerten und dann herausfanden, dass es dort sehr viele grosse bäume gab. sofort stellten wir uns hinter so eine allee und hofften, dass man uns von der autobahn aus nicht sehen konnte.

 

10.12.04

unser bester wecker hier im iran ist die polizei, aber die kommen immer zu früh. diesmal um 01.30, 4 junge männer die es auch als für zu gefählich befanden hier zu nächtigen. als ob wir im irak seien. wir konnten sie beruhigen und liesen sie dann wieder fahren. 3 minuten später nochmal das gleiche, sie waren wieder hier. denn sie hatten in der aufregung doch glatt vergessen uns zu fragen, ob wir denn nicht ein wenig schnaps für sie hätten. es waren nicht die ersten iranis, die uns um alkohol anbettelten. nachdem wir nicht teilen wollten fuhren sie weiter auf streife und kammen nicht mehr wieder. nach dem frühstück besuchten wir das grabmal des khomeini. tagsüber sieht es bei weitem nicht so gut aus, denn es ist noch immer eine riesen baustelle.

auf nach qom, aber an der mautstelle war schluss, die polizei schickte uns retour. wir sollten über saveh fahren, denn der freitag ist ja der sonntag der islamisten und qom ein riesen pilgerort (beten für die fruchtbarkeit), hier absolutes lkw-fahrverbot. also ein paar km retour und dann nach saveh, aber da war keine abfahrt und so fanden wir uns mitten in teheran (12 mill.einwohner) wieder. gott sei dank ist hannibal so gross, deshalb weichen immer die kleineren aus. als wir wieder aus dem chaos draussen waren, ging es mit 110-120 km/h über die autobahn nach isfahan (550 km). es war ein breiter weg, mit schneebedeckten bergen an der seite und strahlendem sonnenschein. unterwegs kauften wir granatäpfel (ein traum)

und erreichten isfahan natürlich wieder im dunkeln. mittlerweile haben wir uns schon daran gewöhnt und fahren auch ohne licht, dafür wird die lichthupe umso öfter eingesetzt. es geht sehr gut, ist eine reine gewöhnungs-sache. wir fanden ein hotel mit einem camping drann und stellten uns in den hof. im restautant gab es als abendessen gegrillten zander an safran-basmati reis. HMMM! einkaufen waren wir auch noch, verena hat es aus den socken gehauen, 400 g schinken, 500 g brot, 2 liter milch, honig, marmelade und 500 g pistazien haben uns 7,50 € gekostet

 

11.12.04

man wird munter ohne polizei oder geheimdienst. nach dem frühstück ging es mit dem taxi in die stadt zum imam-platz, wo wir eigentlich den ganzen tag verbrachten. dieser platz ist der 2.grösste der welt und rundum gibt es auch einiges zu sehen. tausend-und-eine-nacht wird hier zur realität. mittags waren wir mit den basarhändlern essen. es war sehr gut! die blauen, gekachelten moscheen schauen in natura ein vielfaches besser aus, als jedes foto. unvorstellbar welche arbeit hier geleistet worden ist. wenn man direkt unter der grössten kuppel steht, und klatscht oder mit dem fuß aufstampft, hallt es 6fach wieder. wir traffen heute auch holländer, die mit einem ifa-lkw unterwegs sind und die gleiche route vor sich haben wie wir. vielleicht trifft man sich wieder.

wir haben den verschiedensten leuten beim arbeiten zugesehen, immer wieder schön. ein 70jähriger stoffbedrucker, der seit 65 jahren im amt ist, ob er wohl genug jahre für die pension hat? naser lotfi, der kupferklopfer ist noch nicht so alt, hämmert aber schneller. dann war da noch hafez, der mit dem katzenhaar malt, auf kamelknochen zaubert er wundervolle bilder. ausserdem haben wir die köche vom mittagsrestaurant beobachtet, was denn da so in den topf wandert. der ganze platz ist voll mit teppich-menschen, die alle natürlich die besten teppiche irans besitzen und sich von diesen trennen möchten gegen geringes entgelt.

den abend liesen wir mit tschai, wasserpfeife und arabischen naschzeug über den dächern des basares mit herrlichem blick auf den platz des imam ausklingen.

eine halbe stunde mit dem taxi vom platz zum hotel ein traum. da geht es zu, 4spurig in eine richtung mitten drin ein geisterradfahrer und personen, die es tatsächlich wagen, auf einem zebrastreifen die strasse zu überqueren. sie schaffen es, aber erst nach der rush-hour, so ca. um 21.00, wenn der verkehr ein bisschen nachlässt.

 

12.12.04

wir waren heute in einem internetcafe, checkten unsere emails und wollten welche senden. die verbindung ist aber so langsam, das es ewig dauert, bis sich etwas tut. es liesen sich auch nicht mehrere empfänger gleichzeitig versenden, so dass wir einem eine mail schickten, der sie dann hoffentlich von österreich aus weitergeben wird. wir werden in zukunft einige fotos ins tagebuch stellen, da es mit dem ftp-upload weit schneller geht und für alle sichtbar wird.

heute bummelten den ganzen restlichen tag durch isfahan und trafen durch zufall die 2 holländer vom vortag wieder. mit ihnen und einem iraner verbrachten wir eine geraume zeit in einem teppichgeschäft, im 1.stock, wo wir internet verwenden durften (gratis) und tiefgründige gespräche führten. den sonnenuntergang haben wir wieder im teehaus genossen, wo wir schon gestern waren. seit 2 tagen ist es gesetz, dass nur mehr männer hinein dürfen, verena kommt sich schon ein wenig komisch vor wenn sie drinnen sitzen darf und die einheimischen frauen, eh alle in begleitung, weggeschickt werden. die iranis suchen immer wieder das gespräch mit uns, um mehr über uns, europa und unseren umgang mit fremden kulturen zu erfahren. sie erzählen auch gerne von ihrem leben. die zeit vergeht dabei wie im flug und schon ist es 3 std. später. bis jetzt haben wir wirklich nur die allerbesten erfahrungen im umgang mit den iranis gemacht. freundlich, zuvorkommend, sehr hilfsbereit aber trotzdem verena gegenüber sehr distanziert.

einen tipp möchten wir geben, wenn man nach isfahan kommt sollte man bei ALADDIN reinschauen. es ist ein teppichgeschäft, wie es auch viele andere gibt, aber doch mit dem gewissen etwas. unkompliziert und gewissenhaft versuchen sie zu helfen wo immer es geht, ob man im weitläufigen basar etwas sucht, oder einfach der weg zur nächsten toilette, die irgendwo versteckt im 1.stock eines hauses liegt, sie zeigen einem alles und begleiten dich auch noch. GASTFREUNDSCHAFT- im wahrsten sinne des wortes.

 

13.12.04

heute haben wir isfahan verlassen und sind nach persepolis aufgebrochen. es war eine traumhafte stadt und ich freue mich schon auf den frühling, wenn wir auf unserer rückreise wieder hier vorbeikommen werden. knapp nach der stadt, traffen wir die 2 holländer, monique und jasper, mit denen wir nach besichtigung und erfahrunsaustausch über unsere fahrzeuge, nach persepolis fuhren.es liegen mehr als 500 km zwischen diesen beiden orten. ganz selten sieht man ein auto, meistens sind nur lkws auf dieser strecke. die lkw-fahrer freuen sich immer wieder uns zu sehen, es ist sicher eine willkommene abwechslung in ihrem alltag und dann gibt es freundliches gewinke und gehupe, es wird überholt und dann lassen sie sich wieder zurückfallen, um wieder hupend und winkend vorbeizufahren. wenn die trucker neben der strasse pause machen und einen tschai trinken, zünden sie gleich einen alten reifen an gegen die kälte und dass sie auch jeder sieht und sie nicht über den haufen gefahren werden.

natürlich wird es schon wieder dunkel bis wir persepolis erreichen.wir stellten uns vor ein restaurant und gingen zum essen, es war sehr gut (huhn auf basmatibeet an gemüseallerlei mit frischen pfefferminzblättern). dort blieben wir, uns sehr gut unterhaltend, bis die kellner uns die rechnung brachten. wahrscheinlich wollten sie zusperren. in den restaurants, hier im iran, wird normalerweise schnell gegessen und dann selbiges sofort wieder verlassen. wir 4 hatten es allerdings nicht eilig (moniqe,33 & jasper,33 und ihr IFA L60 wollen die nächsten 2 jahre auf reisen sein, haben ihr haus verkauft und nur noch einen koffer bei ihren eltern zuhause stehen) wir bezahlten unsere rechnung und fuhren mit unseren lkws bis vor den eingang von persepolis, wo wir nächtigten.

 

14.12.04

als wir am morgen munter wurden, war der ganze himmel bewölkt und das wetter wurde auch am laufe des tages nicht besser. nach einem gemütlichen frühstück, starteten wir unsere besichtigungstour durch persepolis. es ist schon ein wahnsinn was sie früher für prachtwerke errichteten. wenn man bedenkt, dass persepolis mehr als 2.500 jahre alt und obendrein niedergebrannt wurde, ist noch sehr viel erhalten. beim durchwandern kann man sich richtig in die zeit zurückversetzen und erahnen,

wie prunkvoll die könige hier gelebt haben müssen. mitten im rundgang sprach uns eine iranerin an: "can i trust you?" sie erklärte uns, dass die araber sämtliche weibliche statuen das gesicht unkenntlich machten, da in ihrer welt keine frauen existieren.

mit ihr (neda) verabredeten wir uns für den nächsten tag 12.00 in shiraz am korantor. am späten nachmittag fuhren wir noch 8km weiter, um weitere 4 königsgräber zu besichtigen. wir nächtigten direkt davor. die gräber waren nachts beleuchtet, es war eine traumhafte kullisse.

 

15.12.04

auf gings nach shiraz. es regnete in strömen. jetzt wissen wir, wieso die strassen so hoch angelegt sind, weil neben der strasse richtige flüsse flossen und seen standen. pünktlich erreichten wir das korantor (darin ist ein heiliger koran eingemauert und derjenige, der das tor durchschreitet, dem wird eine gute reise zuteil), neda stieg zu uns in den hannibal und wir fuhren mitten ins gewühle. im zentrum sollte es einen stellplatz für uns geben. als wir das castle erreichten, fanden wir nur einen aufgeregten soldaten, der uns um hilfe bat. die strassen waren derart überschwemmt, dass der fahrer eines militärbuses einen kaputten kanaldeckel nicht bemerkte und sein rechtes hinterrad bis auf die achse versenkte. von selbst kam er nicht mehr raus, also zogen wir ihn aus dem loch. als dank führte er uns zu einem parkplatz, wo wir nun stehen.

nachdem wir zu fünft im hannibal kaffee tranken ging es auf in die stadt, um lebensmittel zu kaufen. wir fuhren zum basar, wo wir reichlich gemüse, obst, süssigkeiten und thunfisch einkauften. nada führte uns in das mausoleum vom könig des lichts, wo wir unsere schuhe auszogen, wir frauen uns in einen tschador hüllten, um die hundertausende von spiegelmosaiken zu bewundern. in einer von den wänden ist ein fussabdruck, wenn man ihn berührt und sich anschliessend über das gesicht streicht, soll einem glück wiederfahren. auf einer seite waren die männer, die im koran lasen und auf der anderen seite, durch einen vorhang getrennt, betende frauen. in der mitte war ein schrein, wo viele geldscheine drinnen lagen. nada erklärte uns, wenn man einen wunsch hat, sollte man geld reinwerfen und bei erfüllung des wunsches abermals. während die beiden holländer im internet-cafe waren, gingen wir mit neda in ihr elternhaus, wo ihre mutter betend am boden lag und ihre schwester daneben am fernsehen war. neda kramte die alten, bunten kleider hervor, die die frauen bis zur revolution trugen. durch zufall trafen wir bei der taxi-suche nedas bruder, der mit einen freund im auto unterwegs war. sie brachten uns nach hause, wir waren 7 personen und 20 plastiksackerl in einem seat toledo. völlig durchnässt (es regnet den ganzen tag) und hungrig kamen wir erst spät am abend zu unseren trucks zurück.

 

16.12.04

um 10.00 uhr stand neda vor der haustüre und ab ging es in die stadt. weil es noch immer regnete, entschieden wir uns für den basar, da dieser überdacht ist. das alte kastell wird gerne besuchte, aber heute steht es einen halben meter unter wasser und die besucher werden mit pick-ups vor den eingang gebracht. im basar gab es viel zu sehen, danach gingen wir zum ausruhen in ein tee-haus, wo wir die zeit übersahen. als wir rauskamen, waren schon die ganzen läden am schliessen. wir hatten das gefühl, das neda die welt nicht mehr verstand. denn sie ist es gewohnt, mit den touristen von einem ort zum anderen zu hirschen. am ausgang trafen wir 2 österreichische musiker, die hier im iran ihre klassischen konzerte zum besten gaben.

den nachmittag verbrachten wir schlafend und homepage-bearbeitend im hannibal. es regnete noch immer! abends ging es ins internet-cafe, danach brachte uns neda zu einem traditionellen krafttraining, natürlich für männer. einer spielte auf der trommel und sang, während die anderen schwitzend ihre übungen durchzogen. es war interessant zu sehen, wie sich die männer früher auf den zweikampf vorbereitet haben. als wir ins bett gingen schüttete es noch immer!!

 

17.12.04

als wir heute morgen munter wurden, taten uns die augen weh, die sonne schien uns direkt in die augen. nach 4 tagen dauerregen, ausgerechnet am abreisetag, sonnenschein. shiraz liebt uns nicht! aber das war uns wurscht, wir blieben noch bis am nachmittag. wir besuchten das hafez-mausoleum, das saadi-mausoleum und spazierten durch einen der vielen gärten hier in der oasenstadt. als wir die stadt verliessen, machten sich die letzten 4 tage regen bemerkbar, denn südlich des flughafens querte ein fluß die strasse. alles war 40cm unter wasser. einige kilometer weiter noch einmal das gleiche spiel. es war stau, ein bus war in den strassengraben gerutscht. auf der länge von 300m war nichts mehr von einer strasse zu sehen, es war alles unter wasser. also es dauerte heute eine ganze weile bis wir vorankamen. kurz bevor es dunkel wurde, stoppten wir zum einkaufen. wir mussten noch 5 min. warten, bis der backofen warm war, dann gab es backofenwarmes fladenbrot. in der zwischenzeit war das ganze dorf um uns versammelt, "autriche ist gut, das wissen wir und wolfi wird zum küssetier". jeder wollte wolfi abbusseln, wir hatten die volle gaudi bei den bäckerbuben. durch eine geile landschaft (sehr abwechslungsreich) und über viele pässe, blieben wir nach neyriz stehen. übrigens wir haben heute ein traumhaftes dessert gekauft. 1 kg gefüllte eclair (das kostet hier 1€), jetzt haben wir 3 std. apäter und es ist nicht mehr viel da.

 

18.12.04

um 10.00 aufbruch nach kerman und es ging gleich über den ersten pass. danach kamen wir auf eine hochebene bei strahlendem sonnenschein und 4°C kälte ging es immer schnurgerade der nase nach. nach 100 km erreichten wir den nächsten pass, es ist hier nirgends die höhe vermerkt, der führte uns sicher weit über 2000 m, denn richtung kerman (1750m) ging es ziemlich lange bergab.auf den weg nach kerman verirrten wir uns in einer stadt, die meisten strassenschilder sind nur in farsi geschrieben, aber es dauerte nicht lange bis uns ein soldatenauto entdeckte. er lotste uns sofort mit eingeschalteter warnblinkanlage aus der stadt und auf die richtige strasse. in kerman sollten wir ein hotel in zentrum finden, aber so sehr wir auch rumsuchten, wir fanden es nicht. wir hatten heute schon mal das gleiche problem mit den farsi-schildern. so stellten wir uns weit ausserhalb der stadt zum kerman-tourist-inn in den innenhof. nach dem einparken wollten wir mit dem taxi in das zentrum, stellten uns auf die strasse und 10 sec. später hielt ein privatauto an, um uns mitzunehmen. es war ein geschäftsmann (pistazienhändler) mit seinem sohn, der einen riesigen blumenstrauss für seine mutter zum geburtstag in der hand hielt. wir unterhielten uns köstlich, mit ein paar brocken englisch und mit händen und füssen. direkt vor dem vakil-basar, nachdem er mit wildem gehupe die polizei verscheucht hatte, lies er uns aus dem auto.

im basar gab es viel zu sehen, wir kauften lebensmittel, einen wetzstein und ein küchensieb ein. danach ging es in ein restaurant, es war aber eine imbiss-lokalität. 2 cola und 2 irani-hamburger = 1€. da wir einen feinkostladen entdeckten, kauften wir noch frischwurst ein und wollten mit dem taxi nach hause ins hotel. kaum auf die strasse gestellt, quietschten schon die reifen eines 405 peugeot und sekunden später sassen wir bei einem ingenieur,seiner gattin und dem 4 jährigem sohn im auto, die uns nach hause brachten, obwohl es für sie ein umweg war. zuhause angekommen wurde hannibal vorgestellt und der sohenmann mit kaugummi bestückt. die einladung in ihr haus nahmen wir für die rückreise an.

 

19.12.04

nach dem frühstück verließen wir kerman und machten uns in richtung rayen auf. aus dieser stadt rauszufinden, war gar nicht so einfach. 40km weiter war die stadt mahan, in der wir uns ein mausoleum ansahen. im innenhof sprach uns dann ein taxifahrer an, und quetschte uns über unser leben in europa aus. er lud uns auf einen tschai zu sich nach hause ein. wir nahmen die einladung an, setzten uns in sein taxi und er fuhr mit uns zu seiner schwester, schwager, nichten und neffen. wir wurden sehr freundlich aufgenommen. vor der haustüre zogen wir die schuhe aus (das ist so üblich in iranischen familien, da der ganze boden mit teppichen ausgelegt ist), wir setzten uns auf den boden, und seine schwester brachte tschai für uns.

verena hatte das gefühl, dass er einen ratgeber brauchte, wir er sein leben mit seiner familie verbessern kann, reich und glücklich werden kann. er hatte fragen über fragen und das meiste handelte nur vom geldverdienen. irgendwie erweckte er in uns den eindruck von einem 3jährigen kind (warum, wieso, weshalb????) es ist schwer, ihm richtige antworten auf seine fragen zu geben, weil es den anschein hatte, dass er alles glaubt, was wir ihm sagen und wir wollten ihm keinen falschen eindruck von den europäern vermitteln. auch zum mittagessen wurden wir eingeladen. seine schwester breitete ein plastiktischtuch auf dem boden aus, wo sie dann brot mit spinat, joghurt und datteln servierte. nach 3 stunden fragen und antworten waren wir froh, als wir wieder zu hannibal zurückkehren konnten. wir starteten los und 200 meter weiter, man glaubt es kaum, traffen wir die beiden holländer mit ihren ifa wieder. der volle zufall schon zum zweiten mal, eigentlich hatten wir uns erst für morgen in bam verabredet. also machten wir uns gemeinsam auf den weg nach rayen, wo es einen lehmbau, ähnlich wie in bam nur viel kleiner, gibt. bam ist ja leider durch ein erdbeben zerstört worden. nun stehen wir hier auf dem parkplatz vor dieser anlage. es ist ziemlich kalt draussen und wir hören viele freilebende hunde jaulen.

 

20.12.04

nach dem erholsamen schlaf neben dem friedhof ging es auf zum besuch der burg in rayen, die das gleiche wie bam darstellt (eine komplett aus lehm gebaute stadt), nur viel kleiner. der künstler, welcher in der burg sein atellier hatte, führte uns durch die gesamte anlage. die aussenmauern müssen alle drei jahre neu mit lehm und stroh-gemisch bestrichen werden, sonst würde alles verfallen. seit bam dem erdbeben zum opfer gefallen ist, konzentriert sich der ganze tourismus auf rayen, zumindestens wird es so kommen. hier sind sie am renovieren und erstellen aller infrastruktur, um all dem gewachsen zu sein. nach dem besuch, sind wir richtung bam aufgebrochen. uns wurde abgeraten dorthin zu fahren, weil infolge des erdbebens chaotische verhätnisse herschen sollten. dort angekommen sahen wir, dass fast alle häuser beschädigt waren und die leute in containern und zelten hausten. wir schlugen uns zu dem bam-inn, einem empfohlenen stellplatz durch und aßen dort im restaurant zu abend. hier wurden wir das erst mal beschissen. wir waren schon ein bißchen enttäuscht, da es uns im ganzen iran nicht ein einziges mal passierte. wir wollten eigenentlich länger bleiben, beschlossen aber am nächsten tag aufzubrechen.

 

21.12.04

07.00 klingelte der wecker, um 08.00 abfahrt. wir hatten heute einen langen weg vor uns. durch das iranische beluchistan wollten wir es schaffen. nachdem wir uns mit lebensmitteln und diesel versorgt hatten ging es los. die polizeikontrollen vermehrten sich, da auf dieser strecke 80% der drogen aus afghanistan nach europa geschmuggelt werden. es gab keinerlei probleme, die wüste lut dehnt sich nördlich der strasse aus und wir sahen auch das erste mal freilebende kamele. es ging wieder über einige pässe, mit sehr schöner landschaft bis nach zahedan. in mirjave wollten wir noch volltanken, aber der tankwart rückte nur 70 liter diesel raus, so fehlten noch ca. 50 l zum vollen tank. neben uns tankten die dieselschmuggler (2200 liter, der erste und der 2. hatte auch noch einen 2.000 liter tank auf seinem pick-up hintendrauf),

die denn billigen diesel nach pakistan brachten. wir erreichten um 16.30 die grenze, welche aber schon geschlossen hatte und wir stellten uns zwischen die pakistanischen lkws, die auf die abfertigung in den iran warteten. morgen soll es über die grenze gehen und dann auf der anderen seite in ein camp, wo wir die lkws checken wollen.

 

22.12.04

an der grenze ging alles unproblematisch voran, unsere dokumente wurden in dicke, grosse bücher übertragen und das mehrmals. es dauerte ca. 2 stunden inklusive tschai trinken und smalltalk, jeder war neugierig.das camp war gleich hinter der zollstation, wo wir bis zum nächsten tag blieben. wir frauen haben die wäsche gewaschen (händisch- das ist eine lustige arbeit) und unsere autos innen sauber gemacht, während die jungs das technische beim auto überprüften um für die pakistanische wüste vorbereitet zu sein. wir gingen sehr früh ins bett, da wir morgen schon sehr früh aufbrechen wollen.

 

23.12.04

um 5.00 ging der wecker ab, um 6.30 fuhren wir los. die ersten 300 km waren eine super strasse. bei dalbandin tankten wir noch schmuggeldiesel aus iran und dann ging es auf die schlechte strasse. meist einspurig und im schlechten zustand. die pakistani sind keine langsamen autofahrer. also ist das immer nerven- und glücksache, wenn jemand entgegenkam. einer musste ausweichen, also runter von der strasse. der stärkere hat vor dem schwächeren vorrang. aber bei einem gleichstarken (also lkw) sah die sache anders aus. die beiden lkws fahren gerade aufeinander zu, ca. 2 m davor reisst einer das lenkrad herum und steuert das auto meist auf den butterweichen sand, abseits der strasse. oft ist der asphalt auch noch 20 cm höher und so kann es leicht passieren, dass derjenige ins schleudern gerät, welcher ausweichen muß. um 19.00 erreichten wir ziemlich erschöft die stadt quetta. auf der suche nach einem hotel, wo wir campen könnten, machten wir keine gute erfahrung. weder beim hotel serena, noch hotel lourdes ist es möglich zu campen. sie hatten die ausrede von 11. september, dass dies der grund sei. aber wir hielten es für eine fadenscheinige ausrede. für uns war es unverständlich! beim hotel bloom star, wo es möglich gewesen wäre zu campen, kamen wir leider nicht durch das tor durch ( unsere lkws waren zu groß). bei einem christen hospital hatten wir dann eine möglichkeit zu übernachten. dort wurden wir sehr freundlich aufgenommen. um 23.00 fielen wir erschöpft ins bett.

 

24.12.04

heute haben wir uns richtig ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt. wolfi hat jasper geholfen den ifa zu operiern. verena hat währenddessen weihnachts-emails vorbereitet, weil wir am späten nachmittag das internet-cafe besuchten. ständig bekamen wir besuch von all den doktoren des hospitals, um uns frohe weihnachten zu wünschen und jeder erkundigte sich über unser wohlergehen. dann kam ein weisses auto vorbei, um uns eine weihnachtstorte zuzustellen (vom hospital). gegenüber unseren stellplatzes war ein kleiner park, wo eine föhre schon auf ihren einsatz als christbaum wartete. sie wurde von uns mit den resten des adventkalenders bestückt, jasper und monique hatten eine christbaumbeleuchtung mit, fertig war er. wir stellten unsere campingstühle davor, der laptop versorgte uns noch mit weihnachtsmusik und den strom für die chritstbaumbeleuchtung lieferte das wachhäuschen. eigentlich waren wir zur mitternachtsmette eingeladen, aber die fand in einer kirche irgendwo in der stadt statt und da wir nicht wussten wo sie war, noch dazu war es so gemütlich vor dem christbaum, haben wir uns die mette entgehen lassen.ach ja , die 2. weihnachtstorte kam um 20.00 vom direktor des hospitals, der uns auch noch ein frohes fest wünschte und mit seiner familie zur mette aufbrach. die wachen mussten als fotomodelle herhalten und hatten ihren spass daran ("i am looking realy dangerous, like a terrorist" sagte einer der beiden sehr lieben kerle). um 01.00 verdrückten wir uns in die autos denn es wurde kalt, -2°C.

 

25.12.04

ganz gemütlich begann der tag, mit dem ausarbeiten der weiteren route. die 2 holländer schwimmen auf der selben wellenlänge wie wir und so beschlossen wir, gemeinsam eine rundfahrt durch das südliche pakistan zu unternehmen. nachmittags brachen wir in die stadt auf, um eine versicherung so suchen und um geld zu tauschen. da geht es zu auf der strasse, dass kann man sich gar nicht recht vorstellen, auch wenn man das mal im fernsehen sah. die strasse ist ein riesiges wohnzimmer, küche, schlafzimmer und bad in einem. sogar geldwechseln ist ein erlebniss, als erstes bekommt man einen tschai serviert. danach kann man über das geschäftliche zu reden beginnen um den kurs zu bestimmen. hier in quetta will ein jeder fotografiert werden und bringt sich dafür in position, eine freude für jeden fotografen ( in afrika erlebten wir das ganz anders). im iran waren wir schon über die gastfreundschaft erstaunt, aber das was wir bis jetzt in quetta erlebt haben, eigentlich einer gefährlichen stadt laut aussenministerium, das haut dem fass den boden aus. schon gestern beim bäcker, wollte ein mann mit wolfi auf den film gebracht werden und bot uns danach sein eben gekauftes abendessen an, welches wir dankend ablehnten. darauf entschwand er in der menge, um kurz später mit der nr.1 zigarette (der beliebtsten) der pakistani, aufzutauchen, als geschenk für uns. heute, nachdem wir im netcafe waren, gingen wir zu den garküchen um unser abendessen einzukaufen. allerlei gebackenes gemüse und anderes gebackenes (was wir aber nicht definieren konnten, aber sehr gut schmeckte). gleich daneben war ein stand, der bot selbstgemachte saucen und yoghurts zum kauf an, die wir auch mitnahmen. aber als wir bezahlen wollten, nahm er kein geld von uns an, was wir nicht ganz verstanden. darauf wurde jemand geholt der englisch sprach und uns übersetzte, dass der händler nichts annimmt. den nachtisch haben wir in einer "konditorei" erworben, wo uns das bezahlen ebenfalls nicht gestattet war. es war ein wunderbares abendessen, für verena gab es noch eine gebackene pfefferoni die es in sich hatte, daraufhin wurde uns klar wozu der yoghurt gut war. die süssigkeiten sind gewöhnungsbedürftig (einige stücke sahen und rochen wir klosteine), aber es werden sich morgen sicher einige kids finden, die das mögen. um 21.00 kam der versicherungsvermittler zu uns, mit der dritten weihnachtstorte in den händen, um uns den preis für 15 tage haftpflicht mitzuteilen. er bringt uns morgen, sonntags, um 13.00 die polizzen.

 

26.12.04

fast den ganzen tag haben wir heute herumgelanselt, haben ein bißchen gelesen, ein bißchen in der sonne gesessen, haben unseren neuerstandenen teppich mit wastel auf die wand montiert, haben tagebuch geschrieben und geratscht. pünktlich um 13.00 kam der versicherungsvermittler, um uns mitzuteilen, dass wir die versicherungspolizzen erst am montag vormittag bekommen würden. am späten nachmittag gingen wir in die stadt, bummelten durch die strassen, erstanden einen pakistanischen umhang. wolfi sieht nun wirklich wie einer von ihnen aus!

es sind 98% nur männer auf den strassen. hie und da eine frau, aber dann in eine burka gehüllt. auch die arbeiten in den shops (friseure, verkäufer, putzmann) werden nur von männern verrichtet. bevor wir zu hannibal zurückkehrten, kauften wir unser abendessen wieder am selben stand wie gestern. doch heute gab es gebackenen fisch (in einem riesigen öltopf, keine ahnung wie alt das öl ist, werden diese herausgebacken) und eine art wan-tan. da wir morgen aufbrechen möchten, haben wir noch ein kleines geschenk für das hospital gemacht. ein foto mit beiden lkws und uns viern.

 

27.12.04

heute haben wir unsere versicherung endlich bekommen. nach der verabschiedung vom hospital-direktor gab er uns noch eine nachricht für das christian hospital in shikarpur mit, um auch dort übernachten zu können. nun waren wir bereit für unsere weiterfahrt. fast eine stunde brauchten wir aus quetta raus. dann ging es dem hochplateau entlang, immer wieder enge kurven, wo uns lkws entgegenrauschten. man errinnert sich an biblische zeiten, wenn man durch die oasen fährt. es sieht einfach beeindruckend aus, wenn dattelpalmen, blumen und sträucher, fruchtbares ackerland nach dieser kargen landschaft auftauchen. unterwegs in einem kleinen dorf trafen wir einen engländer (der sich hier aber als neuseeländer ausgibt), der mit seinen truck unterwegs in den nahen osten ist. er hat touren mit touristen in pakistan und indien unternommen, nun bleiben aber die touristen aus und er hat beschlossen, seine touren anderswo anzubieten. wir haben zusammen tee getrunken und wertvolle tips (besonders nächtigungsplätze) von adam bekommen. irgendwie fährt man mit gemischten gefühlen durch pakistan. auf der einen seite, überall bewaffnete leute, besonders in quetta waren vor jedem grösseren gebäude sicherheitsleute, manche männer schauen ganz gefährlich aus und auf der anderen seite gibt es wieder so viele nette leute, die winken und lachen, wenn man vorbeifährt. gegen 17.00 uhr erreichen wir sibi. bei der ersten polizeikontrolle wird uns mitgeteilt, dass es viel zu gefährlich sei, im dunkeln zu fahren und wir sollten vor dem polizeigebäude übernachten. da wir sowieso noch keinen platz für heute nacht ausfindig machen konnten, kam uns das sehr gelegen. wolfi und jasper wurden sofort in beschlag genommen, sie mussten mitgehen um tschai zu trinken und natürlich wurden sie ausgefragt über unsere reisepläne. nachdem abendessen rauchten wir eine zigarette vor dem auto, sofort wurden wir von einem polizisten bemerkt und wir bekamen von ihm haschisch angeboten! auch die kriminalpolizei stattete uns einen besuch ab, damit wir ja bestens aufgehoben seien und uns nichts passieren würde. kurz darauf kam ein polizist und meinte, er hätte anweisung bekommen, dass wir unsere lkws 10m weiter rechts vor dem beleuchteten eingangstor beim polizeigebäude stellen sollten. wir glauben, dass SIE sich mehr fürchten, als wir es tun!

 

28.12.04

nachdem die polizisten heute wieder 4 mal unsere daten aufgenommen haben, die nummerntafel (sogar die nummerntafelhalterung) abgeschrieben hatten, ging es endlich nach 2 stunden los mit polizeieskorte.

es ist nicht nur nachts sondern auch tagsüber gefährliches gebiet. fast nach jeder stadt wurde die eskorte geändert. per funk gaben sie durch, dass wir bald kommen würden und die nächste bezirkspolizeieskorte stand schon bereit. sie fuhren wie die schweine, die meisten überholmanöver, die wir ohne sie nie gemachten hätten, waren gefährlicher, als ohne eskorte zu fahren. oft wurden die fahrzeuge der einheimischen in den strassengraben gedrängt, so dass wir freie fahrt hatten. am nachmittag erlaubten wir uns, in einer stadt stehenzubleiben um frisches brot zu kaufen, da wir hunger hatten. es wurde sofort bemerkt, alles stopp! sie kamen zurück und waren in heller aufregung, alleine brot zu kaufen war viel zu gefährlich. die landschaft wird immer schöner, aber wir hatten keine möglichkeit stehenzubleiben, da unsere eskorte es eilig hatte, uns an die nächsten verantwortlichen weiterzureichen. in shikarpur, wo das christian hospital ist, wurden wir direkt vor die das tor gebracht. jasper rammte ein bißchen was von der mauer bei der einfahrt, da das tor ziemlich eng war. endlich standen wir im hof und waren die polizei los, wollten wir uns auf den weg zum markt machen, um noch lebensmittel einzukaufen. aber uns wurde dies verweigert, da es viel zu gefährlich sei. nach langen überreden wurde es uns gestattet, aber nur in begleitung mit spitalsmitgliedern. das nächste motorrikscha wurde aufgehalten, 6 leute wurden irgendwie hineingezwängt und schon waren wir unterwegs. am markt angekommen, hatten wir gerade noch zeit, um eier einzukaufen, wir wurden belagert von mindestens 50 menschen, rund um uns, da wurde es dem verantwortlichen des spitals die lage zu brisant und wir mussten sofort wieder in die rikschas zurück zum hospital fahren. die sache wurde nun anders angegangen, nämlich wir mussten einkaufslisten schreiben und sie brachten uns die gekauften sachen direkt zu unseren lkws. auch der medical director von quetta wurde angerufen, wir mussten ihm versprechen, innerhalb des hospitals zu bleiben. wir verstanden die ganze sachlage so: die polizei hat uns hier abgeliefert, und bis morgen sind das hospital für uns verantwortlich bis uns die polizeieskorte um 10.00 uhr vormittags hier abholt. wir sind gäste dieses landes. falls wir mit irgendwen ein problem hätten, so haben auch sie dieses problem. nun stehen wir hinter den hohen mauern, von draussen schalt lärm und trommelmusik herein. irgendwie fühlt man sich wie gefangene, wenn man nicht raus darf. wir haben heute etwas vernommen, dass nämlich diese erkorte, bis lahore gehen würde, d.h. noch fast 2 wochen. wir dürfen gar nicht daran denken. der abend wurde lustiger, als wir dachten. wir sassen mit ca.10 angestellten vom krankenhaus vor unseren lkws, es wurde musik gemacht und dazu getanzt. auch ein pakistanischer michael jackson war anwesend und stellte seine darbietung zu schau. später wurde feuer gemacht, dazwischen ein paar mal tschai gekocht und als wir das nächste mal auf die uhr blickten, war es bereits 1.30 uhr.

 

29.12.04

eine stunde vor unserer verabredung stand unsere polizei-eskorte mit 5 mann im hof. nach langer verabschiedung, fuhren wir endlich los. heute hatte sich die eskorte selbst übertroffen. ein polizist mit sturzhelm auf dem kopf, stehend mit gewehr im anschlag auf dem pick-up, scheuchte alle pakistani von der strasse. nach einigen kilometern hatten wir bereits den ersten fliegenden wechsel der eskorte. diese fuhren zivilisierter und langsamer, sodass wir die wunderschöne landschaft (viele palmen) geniessen konnten. zu mittag kamen wir nach einer tschai-pause am strassenrand, beim kot diji an.es ist eine ziegelgemauerte festungsburg aus dem 18. jahrhundert. dort hatten sie 3 riesige eingangstore, auf denen 15cm lange eisenspitze, als abwehr gegen die kriegselefanten, angebracht waren. ein riesiger bau! natürlich wurden wir während der burgbesichtigung von unseren polizisten (mit gewehren!) auf schritt und tritt begleitet. am nachmittag wurden wir der nächsten eskort übergeben (haben heute 2x keine autobahngebür bezahlt, weil wir mit polizei unterwegs waren), nachdem von den jungs keiner englisch konnte, wurde es mit der herberg-suche ein bißchen schwierig. da wir nicht unbewacht irgendwo stehen dürfen, dachten wir, sie sollten für uns einen geeigneten platz suchen. sie brachten uns zu einem hotel, dass uns jedoch nur ein zimmer verkaufen wollte, der große parkplatz mit aussicht auf den sukkur-staudamm war zu gefährlich. also fuhren wir direkt ins polizei-hauptquartier, wo wir nun hinter den radpanzern stehen. dieses quartier ist ähnlich einer kleinstadt aufgebaut, die gesamten familienmitglieder aller polizisten leben hier. uns fehlte wieder mal frisches brot und nach erlaubnis, durften wir in begleitung zweier polizisten in die stadt gehen. eigentlich waren diese 2 männer sehr angenehm, wir äußerten unsere wünsche und sie brachten uns direkt dorthin (kein langes suchen!). nachdem wir unsere lebensmittel am basar gekauft hatten, ergriffen monique und ich die gelegenheit, um auf kleidersuche zu gehen. wir fanden einen shop, wo ich mir ein weiß-blaues, handgesticktes kleid kaufte. währenddessen brach die ganze stromversorgung zusammen und es war stockfinster. nur die rotleuchtenden augen des betelnuß-kauenden polizisten konnten wir sehen. die aussentemperaturen haben bereits die 20°C überschritten!

 

30.12.04

als wir munter wurden, war die ganze kaserne auf füssen, um uns zu verabschieden. wir machten uns auf den weg nach uch. heute hatten wir sogar einen highway mit normaler strasse (die letzten paar tage war nur rumpelpiste) mit mautstation. einige trucks standen dort an, wir fuhren an fast allen vorbei und ordneten uns ganz vorne ein, bezahlen brauchten wir auch nichts. uns wurde von unserer eskorte erklärt, dass wir gäste dieses landes seien. irgendwie kamen wir uns ein bißchen "deppert" vor, eigentlich wollten wir keine sonderstellung. schließlich benutzen wir die strasse auch. zu mittag wurden wir von den polizisten gefragt, ob wir hunger hätten. die ersten die mitdenken, dachten wir uns. also blieben wir auf einer tankstelle stehen. die tankstellen sind hier alle sauber und sehr gepflegt. zuerst füllten wir unseren tank voll (hier kostet der liter diesel 26,40 rial = ca.0.35 €), dann wurde das geschäftliche mit den männern geklärt. währenddessen durften monique und ich im nebenzimmer warten. darauf wurde uns ein pakistanisches essen serviert. es gab linsen, erbsen mit kartoffeln, rindfleisch mit sauce und irgendetwas (es schmeckte wie hirn mit ei), dazu fladenbrot. es wurde alles in die mitte gestellt und nun durften wir mit den fingern (besteck gibt es keines) das essen irgendwie zum mund führen, rundherum sassen unsere polizisten, bestaunten uns ganz neugierig (ob das an unserer essensart lag?) und brachten ihre wenigen englischkenntnisse an den mann. es wurde kaffee serviet und als es ans bezahlen ging, hörten wir wiederum "gäste es landes". sehr spät erreichten wir Uch, wo wir uns das mausoleum ansahen. jedoch war es schon sehr finster. bevor wir das mausoleum betraten, mussten wir uns die schuhe ausziehen. drinnen im raum war es bis auf ein paar wenige kerzen, sehr finster. überall waren gräber zu erkennen und weiter hinten war ein heiliger schrein, indem man, nachdem man andächtig davorgestanden ist, geld reinwerfen musste. von irgendwo mußte ein bißchen wind hergekommen sein, denn diese gestalt im schrein hatte sich bewegt. die stimmung war sehr gruselig. wir besichtigten noch die halbverfallenen mausolen von grossen herrschern früherer zeit, dann drängte uns die polizei, zum aufbrechen. 3x dürft ihr raten, wo wir heute schlafen? jawohl, im polizeihauptquartier mitten in der stadt uch. wir durften einen kurzen moment in die stadt, um brot zu kaufen, natürlich mit einem polizisten in begleitung. er hat uns vorgeschlagen (in einem sehr bestimmten ton), dass morgen um 8.00 abfahrt sei.

31.12.04

pünktlich um 8.00 waren wir startbereit. es schüttete noch immer. in der nacht waren wir ein paar mal munter, weil der regen so auf das dach prasselte und es ein paar mal richtig laut donnerte. wir standen alleine im hof, die ganze polizeistation schlief noch. am vortag großartig auf 8.00 uhr abfahrt beharren und dann war niemand munter. wir hatten keine scham und weckten sie natürlich auf, dann dauerte es nicht mehr lange, bis sie bereit waren zur abfahrt. wir dachten uns eigentlich, dass wir mitten durch die wüste zum derawar fort fahren, aber da war links und rechts von der strasse nur see. auch regnete es die ganze nacht durch. auf schmalen strassen, vorbei an bestellten feldern kamen wir am späten vormittag zum fort. die mauer von dem fort war noch gut erhalten und die mausoleen der herrscher waren einfach einzigartig.

gräber komplett aus marmor, mit spiegeldecke und mosaikboden. ein älterer mann führte uns durch die gebäude, leider konnte er kein wort englisch, sodaß wir nicht wissen, wer da herrschte und starb. den weg zurück zu unseren lkws, verbrachten monique und ich sitzend auf einem kamel. im ort wurden wir wieder zum mittagessen eingeladen, aber wolfi und ich lehnten dankend ab, da dieses dorf ärmlich aussah und die polizisten auch nicht bezahlten. ich glaube, dass die sich hier im land einiges erlauben können und auch sehr viel macht besitzen. der weg vom fort bis nach bahawalpur war eine einzige katastrophe. nach mittlerweile 46 wechselnden konvois bekamen wir richtige volltrottel. die strasse war sehr schlecht, haufenweise löcher und ziemlich schmal. es war sehr viel verkehr, und diese trottel überholten andauernd. wir liessen uns nicht hetzen, und als sie bemerkten, dass wir nicht überholen, winkten sie den lkw hinter ihnen zu, dass dieser sie zurück-überholen muß, damit sie uns wieder in sichtweite haben. ein einziges chaos auf der strasse! ziemlich verägert über soviel dummheit erreichten wir nach 2 stunden fahrt für 50 km endlich unser hotel in bahawalpur. wir waren froh, endlich mal ohne uniformierte zu sein. aber die freude währte nicht lange. 2 polizisten sassen in der lobby und bewachten uns, ob wir wohl nicht alleine rausgingen. unser silvester-dinner nahmen wir hier im restaurant ein. wir assen hühnchen und reis, pudding als dessert und zum trinken gab es wasser und seven-up. also diesmal silvester ohne alkohol! aber wir haben ja eine flasche rotwein hierhergeschmuggelt, die wollten wir anschliessend gemütlich im hannibal trinken, aber dazu kam es nicht mehr. wir waren so müde, dass wir vor 24.00 schon schliefen. wir haben ins neue jahr hineingeschlafen!

 

 

. 01.01.2005

diesen tag verbrachten wir in bahawalpur. wolfi gab hannibal eine fettpackung für seine zarten gelenke am frisch gemähten rasen bei unserem hotel. verena übernahm das wäsche waschen und pflegte hannibals innereien. handtücher und leintücher liessen wir der hotelwäscherei über. den ganzen tag kreisten über uns unzählige adler. also, wenn man adler beobachten möchte, sollte man nach bahawalpur fahren. zur information: wir kennen den unterschied zwischen adlern und elstern. tagsüber kann man schon kurzärmlig herumlaufen, aber am abend braucht man pullover und jacke. am späten nachmittag besuchten wir ein internetcafe, dabei schlichen wir uns beim hintereingang raus, damit uns der polizist, der schon seit gestern dort sass (ob der auch am sessel geschlafen hat?), nicht bemerkte. es funktionierte! 2 stunden später, bevor wir zu hannibal zurückkehrten, kauften wir gebackens hendl und brot. hier haben sie riesige hochdrucktöpfe, indem sie rausgebacken werden. bevor sie die töpfe öffnen, müssen sie dampf rauslassen, vorsichtshalber sind wir einen schritt zurückgetreten. zu hause machten wir gurkensalat dazu und fertig war unser abendessen. bald darauf suchten wir unser bett auf.

 

02.01.05

wir wollten um 10.00 uhr abfahren, aber unsere wäsche war noch nicht trocken, also verlegten wir unsere abfahrt auf später. um 14.00 uhr war es soweit. die wäsche war zwar noch immer naß, aber wir spannten eine leine im hannibal, der rest wurde überall, wo platz war, verteilt. nachdem wir die rechnung bezahlt haben, fuhren wir los. der 50sten eskorte wollten wir eigentlich gratulieren. wir haben schon blumen und pampers für ihre kinder eingekauft. aber dazu kam es nicht, sie liessen uns einfach in dieser gefährlichen umgebung alleine. 820 km sind wir mit ihnen gefahren! die stadt war bald verlassen und auf dem highway nr.5 ging es nach multan. die strassenverhältnisse sind noch immer nicht besser geworden. hannibal ist schon ein richtiger springbock. bevor wir multan erreichten, blieben wir in einem kleinen dorf stehen, um bei einem teehaus tschai zu trinken und uns mit den holländern auszutauschen, bei welchem hotel wir in multan unseren schlafplatz errichten sollten.

in sekundenschnelle waren wir umringt von einheimischen, die uns die ganze zeit zuschauten, während wir auf dem bettgestell sassen. in pakistan haben sie überall holzgestelle mit sisalgeflecht stehen, worauf man sitzen und liegen kann, man muß nur die schuhe ausziehen. multan ist eine größere stadt, als wir reinkamen, war natürlich eine umleitung. das irritierte uns, wir mussten ausweichen auf eine andere strasse, niergends gab es strassenschilder auf englisch und plötzlich waren wir in der stadtmitte. wir kämpften uns durch die enge strasse. esels-, pferd- und kamelkarren, autos, motorrikschas, fußgänger und viele fahrradfahrer drängten sich durch. ein wildes durcheinander, besonders, wenn man keinen plan hat. wohin es gehen sollte. beim ersten hotel, was wir sahen, erreichten wir schon im dunkeln, war der parkplatz zu klein für unsere beiden grossen trucks. wir bekamen eine weitere adresse "hotel sindbad", wo wir nun stehen. unsere wäsche war noch immer nicht trocken, die heizung wurde voll aufgedreht und wolfi und ich beschlossen, auswärts zu essen, da wir nun sowieso keinen platz in unserem heim haben. wir kehrten bei einer hendlstation ein. ein ganzes grillhendl (scharf, aber sehr gut!) mit reis, saucen, salat, brot und 2 fanta kostete uns 2,50 euro. nun sitzen wir von unseren trucks mit kaffee uns schokolade (das gibt es hier auch zu kaufen).

 

03.01.05

in aller früh holte wolfi frisches brot, um unser nutella so richtig geniessen zu können. danach ging es zu viert, in einem 3sitzigen tuctuc vollgas in die stadt, mitten durch das gewühle. wir besichtigten ein mausoleum und ein fort, dort wurden wir von einem polizisten auf einen tschai eingeladen. am nachmittag ging es auf in den basar, durch den wir den ganzen nachmittag schlenderten. da uns die rial ausgingen, machten wir uns auf die suche nach einem money-changer. das war gar nicht so einfach, denn die banken haben uns nichts gewechselt. aber die polizei, unser freund und helfer, querte gerade mit einem toyota-landcruiser die strasse. die gelegenheit nutzen wir, um nach den weg zu fragen. sofort öffneten sie die hintertüre, wir kraxelten rein und sie brachten uns mit blaulicht direkt vor die haustüre eines einkaufszentrums, indem der changer sein büro hatte. mit den taschen voller geld, lässt es sich leichter shoppen. vorbei an vielen geflügelschlachtbetrieben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

staunten wir nicht schlecht. auf den stromleitungen sassen viele adler und nun wussten wir wieso es in diesen städten von adlern nur so wimmelt. sie werden nämlich verwöhnt. es wurde uns sofort präsentiert. einige reststücke von den federviehern wurden auf die strasse geschleudert und die adler schnappen sich die teile im sturzflug einen meter von uns entfernt. wir haben heute sicher 10 km marsch hinter uns gebracht, wir haben die ganze stadt gesehen und vom ersatzteilheini bis zum scheibtruhenschweisser alles begutachtet.

 

04.01.05

wir wollten, so viele kilometer wie möglich nach lahore, hinter uns bringen. bis auf ein paar stops sind wir den ganzen tag nur gefahren. in einem dorf bei einem busbahnhof verursachten wir ein verkehrschaos. wolfi und jasper wollten in einem lkw-shop wegen hupen und lichter schauen. eigentlich waren wir auf der suche nach den metallteilen, mit denen die pakistanischen lkws so schön verziert sind, aber diese geschäfte sind sehr gut versteckt, nicht einen solchen shop haben wir gefunden. während die jungs herumsuchten, blieb ich im hannibal sitzen und bald schon hatten monique und ich die aufmerksamkeit der ganzen passanten. jeder wollte fotografiert werden, einige kletterten zu mir zum fenster rauf. wir parkten direkt bei der busbahnhofeinfahrt. die busse konnten weder ein- noch ausfahren, weil zu wenig platz war. es war stau bis auf die strasse zurück. nur die tuc-tucs schlängelten sich irgendwie durch. gleich neben wolfis fahrertüre übersah ein busfahrer eine motorrikscha und es wurde ein stück in die höhe gehoben. ein gehupe von rundherum, das reinste chaos! aber merkwürdigerweise fing niemand zu schimpfen an. ich war so froh, als wolfi wieder zurückkam und wir endlich weiterfahren konnten. bis zum abend fuhren wir durch. auf einer tankstelle schlugen wir unser nachtlager auf. nachdem wir zu abend gegessen hatten, machten wir es uns auf der tankstelle gemütlich. sofort wurden sesseln und hocker herbeigetragen und ca. 20 menschen sassen um uns herum. sofort wurden wir gefragt, ob wir eine hasch-zigarette rauchen wollen, das ist hier das absolut normalste, jeder raucht so etwas! bald waren alle um uns eingeraucht und es wurde immer lustiger. von irgendwo brachten sie einen selbstgebrannten schnaps her, der sehr wässrig war. hier in pakistan ist alkohol strengstens verboten! wolfi packte unseren schnaps aus, jeder wollte probieren und der boss von der tankstelle war bald einmal betrunken. er konnte von unserem schnaps gar nicht genug bekommen. damit wir ja noch einen schluck holen, stellte er grillhenderl zum essen her, er schenkte uns ein paar packerl zigaretten und süssigkeiten. aber wir schlichen uns bald ins bett.

 

05.01.05

die ganze nacht war ein höllenlärm vor unserer haustüre. die dürften die ärgsten orgien gefeiert haben. ich kann gar nicht zählen, wie oft wir heute nacht munter geworden sind. nachdem sie uns schon in allerfrüh eine solche zigarette angeboten haben, schauten wir, dass wir nun so schnell wie möglich, von hier fortkommen. wir füllten noch unsere tanks voll und auf ging es nach lahore. um ca 14.00 uhr erreichten wir die stadtmitte. der weg zum regal inn (diese adresse bekamen wir von adam) war auch nicht schwer zu finden. aber ein riesiges parkplatzproblem eröffnete sich. beim regal inn kann man nur ein zimmer nehmen, was wir nicht wollten. privatparkplätze hatten sie nicht, es gab nur öffentliche parkplätze und die waren alle komplett verparkt. ein mitarbeiter vom hotel meinte zwar, dass es ok sei, hier zu parkten. das schwierigste war, einen zu finden! in lahore gibt es mittlerweile über 5 mill. einwohner, die ganze stadt ist zugebaut. es ist wirklich schwer einen platz für einen so großen lkw zu finden. wir spazierten stundenlang durch die stadt, um in allen hotels nach parkmöglichkeiten zu fragen. entweder hatten sie nicht genug platz oder es waren 5*hotels, die uns auf ihrem parkgelände nicht haben wollten. manchesmal waren die einfahrtstore zu niedrig oder die ecken zu eng, oder es hing ein kabelsalat über die strasse, sodass wir nicht durchkamen. es war einfach nicht möglich, einen platz für hannibal und ifa zu finden. langsam stieg verzweiflung und ärger in uns empor. unsere letzte möglichkeit war die öffentliche parkanlage. endlich beim dritten tor, kamen wir mit hannibal durch und der parkwächter bejahte sofort (merkwürdig), als wir ihn wegen des parkens fragten.

mit knurrenden magen marschierten wir richtung stadtmitte, um ein restaurant zu finden. bald war eines gefunden mit überwiegend panierten zeug, was aber gut schmeckte. die tische und sesseln standen mitten im gehsteig und man konnte wunderbar die menschen, die vorbeigingen, beobachten. im gegensatz zu anderen städten, ist die stadtmitte von lahore ein bißchen so, wie wir uns eine stadt vorstellen. einigermassen sauber mit grossen bauwerken. nur der smog, der über die stadt hing, war grauenvoll. mit vollen bäuchen besuchten wir hr. melak im regal in, um ihm mitzuteilen, dass wir im park einen geeigneten platz gefunden hatten. da die meisten overländer bei ihm vorbeikommen, kann er ihnen die infos über stellplätze weitergeben. auch das internet nutzten wir, um unsere homepage upzuloaden. um ca. 23.00 uhr begaben wir uns zu unserem parkplatz zurück. das eingangstor war zu unserem erstaunen geschlossen. wir hofften, beim nächsten tor reinzukommen. dort erwarteten uns die parkwächter schon ungeduldig und natürlich von "schlafplatz" war keine rede mehr, sie erlaubten es uns nicht. natürlich hocherfreut über diese nachricht (wir waren schon alle müde), blieb uns nichts anderes übrig, als beim öffentlichen parkplatz eine schlafgelegenheit zu suchen. es war wirklich platz! es wurde wieder eine nacht mit lärm rundherum.

 

06.01.05

morgens hatten wir mühe, aus unserer parklücke rauszukommen, überall waren mopeds, fahrräder und autos geparkt. nun hatten wir genug von lahore, uns stinkt es wirklich an, nach einem weiteren geeigneten platz zu suchen. eigentlich wollten wir ein paar tage hier bleiben, aber nun haben wir beschlossen, pakistan zu verlassen. bis zur grenze waren es nur 30 km. unsere tanks füllten wir noch voll, wir haben gehört, dass der diesel in indien wesentlich teurer ist. nun näherten wir uns unserem eigentlichen reiseziel. bei der pakistanischen grenzabfertigung dauerte alles sehr lange. sie liessen sich absichtlich zeit und durchsuchten das innere hannibals genauestens. leider haben wir eine flasche wein nicht zu gut versteckt. mit einigen ausreden ist es uns gelungen, dass wir die flasche behalten durften, obwohl die augen von den grenzbeamten schon gierig geleuchtet hatten. nun waren wir in indien! dort wurden wir von hübsch angezogenen männern begrüsst. die gesamte grenzabfertigung war sehr europäisch. die halle, in der man die passkontrolle und carnet-de-passage abstempeln lassen muß, erinnert an flughafen-atmosphäre. bei gerade mal 18°C aussentemperatur, liefen die klimaanlagen in hochtouren.

wir wurden gerade rechtzeitig fertig, um uns das tägliche spektakel an der grenze anzusehen. es kamen busse mit indern zu diesem ereignis. alle strömten gleichzeitig die treppe zur tribüne hoch, es waren einige frauen und männer mit kleinkindern in den armen in der menge, welche fast niedergetrampelt wurden. so ähnlich muß eine massenpanik sein. die zeremonie zur schliessung der grenze fing mit lauter musik an. ein mann mit mikrophon heizte die ganze menge auf, lauter zu schreien, als die zuschauer auf der pakistanischen seite. die soldaten in galauniform stampften mit stechschritten auf das grenztor zu, ebenfalls die pakistanischen soldaten. die fahnen wurden eingeholt und das tor geschlossen bis zum nächsten tag um 10.00. für diese 1stündige zeremonie kamen die leute eigens aus dehli angereist. wir machten uns auf den weg nach amritsar, wo wir in der dunkelheit bei mrs. bhandaris guesthouse ankamen.

 

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